Um Mittel und Wege zu finden, unkomplizierte Harnwegsinfektionen bzw. Blasenentzündungen in Zukunft zu vermeiden oder zumindest schnell zum Abklingen zu bringen, ist es wichtig, die Ursachen zu kennen. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Auslöser im Überblick.
Hier einige Auslöser von Harnwegsinfektionen in der Übersicht:

- Häufiger Geschlechtsverkehr (sogenannte «honeymoon Zystitis»)
- Behandlung mit Antibiotika bei Harnwegsinfektion (die bis zu 4 Wochen zurückliegen)
- Blasenentzündungen in der Vergangenheit
- Gebrauch eines Diaphragmas oder spermizider Gele zur Verhütung
- Schwangerschaft und Wochenbett
- Scheidentrockenheit nach Menopause
- Unterkühlung
- Angegriffenes Immunsystem
- Falsche Intimhygiene
Häufiger Geschlechtsverkehr (sogenannte «honeymoon Zystitis»)
Sexuell aktive Frauen haben ein höheres Risiko, an einer Blasenentzündung zu erkranken. Ärzte sprechen vom Honeymoon-Syndrom oder der Flitterwochen-Zystitis. Der Grund: Durch den Geschlechtsverkehr können Darmbakterien, am häufigsten sprechen wir hier von E.Coli Bakterien, von der Damm- und Vaginalregion zur Harnröhre (Urethralöffnung) gelangen und dort eine Infektion auslösen.
Behandlung mit Antibiotika bei Harnwegsinfektion (die bis zu 4 Wochen zurückliegen)
Oft werden bereits bei den ersten Anzeichen eines Infekts Antibiotika verschrieben. Diese helfen zwar in vielen Fällen, bringen jedoch weitere Probleme mit sich. Viele Patienten setzen das Medikament ab, sobald die Symptome abgeklungen sind. Ein Fehler, denn das Antibiotikum muss immer so lange eingenommen werden, wie es in der Packungsbeilage angegeben ist oder der Arzt es verordnet hat.
Der Grund: Auch wenn die Beschwerden bereits verschwunden sind, können sich noch Bakterien in den Harnwegen befinden, welche die Antibiotikatherapie dann überleben. Sie können nicht nur den nächsten Infekt auslösen, sondern zudem auch Resistenzen gegenüber dem Medikament entwickeln, was es bei der nächsten Therapie wirkungslos machen kann. Eine weitere Begleiterscheinung der Antibiotikaeinnahme ist, dass die Wirkstoffe nicht zwischen krankmachenden Bakterien und den „guten“ Bakterien, die für eine gesunde Vaginal- oder Darmflora zuständig sind, unterscheiden. Auch von diesen wird ein Teil abgetötet, was unter anderem die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht geraten lässt und die Entstehung einer neuen Infektion begünstigen kann. Darüber hinaus gilt es als erwiesen, dass eine gesunde Darmflora massgeblich an einem stabilen Immunsystem beteiligt ist.
Gebrauch eines Diaphragmas oder spermizider Gele zur Verhütung
Geschlechtsverkehr und der Einsatz von Spermiziden (und/oder Einsatz eines Diaphragma), sind häufig die Ursache einer Blasenentzündung. Der Gebrauch von Spermiziden erhöht das Risiko, dass krankmachende Bakterien die Vaginalflora besiedeln können. Der Grund hierfür ist, dass Spermizide die Konzentration von gesunden Bakterien reduzieren. Diese sogenannten Laktobazillen schützen normalerweise den Körper vor krankmachenden Keimen. Die Zerstörung der Laktobazillen führt zu einer Ansammlung von krankmachenden Keimen / Bakterien.
Schwangerschaft und Wochenbett
Frauen in der Schwangerschaft und im Wochenbett werden besonders häufig von Harnwegsinfektionen heimgesucht, weil zusätzlich zu hormonellen Veränderungen die Harnwege erweitert sind, so dass Erreger leichter aufsteigen können. Auch Blasenkathekter, die während einer Geburt eingesetzt wurden, verursachen häufig einen Blaseninfekt, wenn dieser nicht steril eingeführt wurde. Hier ist es wichtig zu beachten, dass der Blasenkatheter schnellst möglich wieder gezogen wird, damit sich die Baktieren nicht unnötig vermehren können.
Scheidentrockenheit nach Menopause
Durch die hormonelle Abänderung des Körpers während der Wechseljahre nimmt die Anzahl an Laktobazillen im Vaginalbereich ab und die Durchblutung des Genitalbereichs wird vermindert. Dadurch können Bakterien leichter in der Harnröhre aufsteigen und Blasenentzündungen auslösen.
Unterkühlung
Die Blase kann sich „erkälten“ – zumindest im übertragenen Sinn. Wenn der Unterleib auskühlt, ist auch die Durchblutung vermindert, was eine lokale Abwehrschwäche hervorruft. Bakterien haben so leichtes Spiel.
Angegriffenes Immunsystem
Nicht nur Kälte kann unser Immunsystem schwächen, auch Überanstrengung, wenig Schlaf oder falsche Ernährung sind Gründe, warum unsere Immunabwehr herabgesetzt sein kann. Unter diesen Voraussetzungen kommt es leichter zu Blasenentzündungen.
Falsche Intimhygiene
Viele Frauen meinen es besonders gut mit der Intimpflege und versuchen, Harnwegsinfekte durch penible Reinigung und diverse Pflegeprodukte vorzubeugen. Meist ist diese Maßnahme jedoch kontraproduktiv, denn nur die wenigsten Reinigungsprodukte sind auch für den empfindlichen Intimbereich geeignet. Seife oder Duschgel können nicht nur die gesunde Vaginalflora stören sondern auch den Säureschutzmantel der Schleimhaut zerstören und dadurch das Eindringen der Bakterien erleichtern.
Weitere Informationen zum Thema Ursache, Symptome und Behandlung einer Blasenentzündung finden sie hier.