Wer regelmässige an Blasenentzündungen leidet, kann mit einer antientzündlichen Ernährung Schmerzen lindern und den Heilungsprozess unterstützen. Insbesondere Zucker ist eine mögliche Ursache und Förderer von Entzündungen. Deshalb sollte er, wenn immer möglich reduziert werden.. Wo Zucker drin steckt und wie eine zuckerarme Ernährung im Alltag aussehen kann, erfahren Sie hier.

Die meisten Menschen lieben Süsses, denn das ist ganz natürlich und antrainiert.  Schon Babys haben eine Affinität für diese Geschmacksrichtung, da schon die Muttermilch einen süsslichen Geschmack besitzt. Zudem sind süsse Lebensmittel ein Zeichen dafür, dass sie nahrhaft und geniessbar sind. So gehört Süsses schon von Anfang an zu unserem Leben. Doch hier kommt es darauf an, was und wie viel davon genossen wird.

Zucker und Blasenentzündung

WAS IST ZUCKER?

Wenn wir von Zucker sprechen, denken wir zu allererst an den raffinierten weissen Zucker, der auch als Haushaltszucker bekannt ist. Er wird auch als Saccharose bezeichnet und wird aus Traubenzucker (Glucose) sowie Fruchtzucker (Fructose), zu einem sogenannten Disaccharid (Zweifachzucker) gebildet. Zucker gehört zu der Gruppe der Kohlenhydrate und wird aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr hergestellt. Ausserdem gibt es noch weitere Zuckerarten, die sich anhand der Anzahl der Bausteine einer Kohlenhydratkette unterscheiden; wie Mono-, Di- und Polysaccharide. Neben dem raffinierten Zucker gibt es so zum Beispiel Fructose, Glucose, Maltose, Lactose, Pektin oder Stärke.

Zucker spielt in der westlichen Ernährung eine grosse Rolle und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Es ist eine gute Energiequelle, jedoch benötigen wir diesen nicht zum Leben, denn unser Körper kann den für das Gehirn und die Muskeln benötigte Blutzucker (Glucose) auch aus kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Vollkorngetreide oder Hülsenfrüchte gewinnen.

DIE GEFAHR: VERSTECKTER ZUCKER 

In geringen Mengen ist Zucker & Co. völlig in Ordnung und nicht gesundheitlich schädlich. Jedoch wurde festgestellt, dass die Menge an freien Zucker, die wir heutzutage aufnehmen, definitiv zu hoch ist. Rund 33 Kilogramm Zucker isst der Mensch im Durchschnitt pro Jahr , das entspricht etwa 93 Gramm Zucker pro Tag.
Nicht nur in Süssigkeiten, Obst,  oder Säften sondern auch in Getränken, Backwaren, Wurst, Fertiggerichten, Fast Food, Ketchup,  Fruchtjoghurts, Puddings, Saucen und Frühstückmüslis versteckt sich häufig viel Zucker. Dadurch verspeisen wir viel zu viel von dem Kristallzucker,  was langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Neben den zuckerreichen Lebensmitteln tragen auch verarbeitete Getreideprodukte wie Weissmehlbrötchen, Gipfeli, Zopf, weisse Nudeln oder geschälter weisser Reis zur Entstehung von entzündungsfördernden Botenstoffen bei. Zudem können durch zu viel Zucker Übergewicht, erhöhte Blutzuckerwerte und steigendes Bauchfett entstehen. Diese Faktoren können sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken und Entzündungen befeuern.

WENIGER ZUCKER REDUZIERT ENTZÜNDUNGEN

Bei einer aktuen Blasenentzündung  ist das Reduzieren der Menge an Zucker und raffinierten Kohlenhydrate deswegen empfehlenswert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt nicht mehr als 25 Gramm zugesetzten Zucker am Tag zu essen. Das entspricht etwa fünf bis sechs Teelöffel Zucker. Am besten klappt das mit einer nachhaltigen Ernährungsumstellung mit viel Gemüse, zuckerarmen Früchten, Vollkornprodukten, natürlichen Milchprodukten, fettreichem Fisch, Nüssen, Hülsenfrüchten, omega-3-reiche Pflanzenöle und Wasser. So werden Entzündungsprozesse gehemmt und die Heilung einer chronischen Blasenentzündung gefördert.

Tipps für weniger Zucker auf dem Speiseplan:

  • Starten Sie am besten mit einem Ernährungstagebuch (es gibt auch zahlreiche kostenlose APP’s zum downloaden) über drei bis fünf Tage. Notieren Sie alles was Sie essen und trinken. Auch jedes Bonbon und Getränk. Checken Sie, wie viel Zucker Sie an den Tagen essen und in welchen Mahlzeiten der Zucker sich versteckt hat. Mit einem Essprotokoll können Sie auch herausfinden, welche ungesunden Essgewohnheiten Sie haben, und warum Sie zu Süssigkeiten oder Süssgetränken greifen. Denken sie dabei auch an die Milchalternativen wie der Soja-, Mandel-, Reis- & Hafermilch, die ebenfalls häufig mit zusätzlichem Zucker angereichert werden.
  • Zucker hat viele Namen: Neben dem normalen Zucker stecken zum Beispiel Fructosesirup, Dextrose, Karamell, Saccharose, Melasse oder Gerstenmalz in den Lebensmitteln. Gehen Sie bewusst zum Einkaufen, studieren Sie Zutatenlisten sowie Nährwertangaben und schauen Sie, wo überall Zucker und Zuckerarten drin stecken. Meiden Sie diese Lebensmittel und greifen Sie zu zuckerfreien bzw. –armen Varianten.
  • Schauen Sie, wie Sie Ihre Mahlzeiten umstellen können und tauschen Sie einzelne Komponenten aus. Beispielsweise zum Frühstück können Sie statt dem Weissmehlbrötchen ein Vollkornbrötchen verwenden. Bestrichen mit Frischkäse und belegt mit Beerenobst schmeckt das richtig gut.
  • Statt Vollmilchschokolade schmeckt auch dunkle Schokolade und liefert ordentlichen Kakaogeschmack. Anstatt dem industriell hergestellten Fruchtjoghurt ist ein Naturjoghurt mit frischem Obst schnell zubereitet.
  • Streichen Sie Säfte, Softdrinks und andere süsse Getränke von Ihrem Speiseplan. Diese strotzen nur so vor Zucker und Sirup. Trinken Sie bevorzugt Wasser und Kräutertees. Reduzieren Sie langsam den Zucker in Kaffee oder Tee. Wenn Ihn das zu langweilig ist können Sie Säfte stark verdünnen oder zu Infused Water greifen. Das ist aromatisiertes Wasser, das mit Früchten, Ingwer, Zitrone, Limette, Kräuter oder Gurken versetzt wird.
  • Suchen Sie sich süsse Alternativen, die Sie zum Backen oder Süssen verwenden können. So liefern Pflaume, zerdrückte Banane oder Apfelmus eine feine Süsse, aber auch hier sollte man nicht übertreiben.
  • Vermeiden Sie Fertiggerichte und kochen Sie regelmässig frisch. Wenn Sie Ihre Mahlzeiten mit natürlichen Zutaten zubereiten, wissen Sie ganz genau was drin steckt und können die Zuckermenge genau nach Ihren Bedürfnissen dosieren.

Schon kleine Schritte bewirken einiges.

Weitere Informationen zum Thema Blasenentzündung finden sie hier.

Infobox zu Cystinol